Dienstag, 10. März 2015

Vom Strand zum Antikapitalismus

Nach wirklich prallgefüllten, urlaubsreichen und beschäftigten Wochen komme ich gerade etwas zur Ruhe und melde mich schuldbewusst zurück. Was alles los war? Ich könnte viel erzählen, aber fasse mich lieber möglichst kurz, damit ihr mir nicht bei der Hälfte des Posts wegschlummert.

Im Dezember gab es zu meinem Geburtstag eine Fiesta mit Guacamole und deutschem Bier und von meinen Mitfreiwilligen eine Gitarre geschenkt! Gracias, You're my Wonderwalls! Die Geburtstagsfeierei ging in der folgenden Woche auch bei der Arbeit weiter: Wir haben uns einen Betriebsausflug zum Strand gegönnt. Sand, Sonne, Meer und Schrimpscocktails bis zum Abwinken. Boca del Cielo, eine Landzunge an der Pazifikküste von Chiapas, war der wahrscheinlich verlassenste Strandort, den ich jemals gesehen habe, und passend zu dieser magischen Atmosphäre habe ich nachts die erste Sternschnuppe meines Lebens gesehen! Vermutlich habe ich bis jetzt einfach viel zu selten in die Sterne geschaut, allerdings hatte ich auch selten einen solchen Nachthimmel über mir.



Weiter gings mit Sonne, Strand und Meer im Weihnachtsurlaub an der Pazifikküste von Oaxaca sowie mit Maya-Pyramiden in Palenque in Chiapas. Hier lasse ich mal die Bilder für sich sprechen:






Pünktlich zu Silvester war ich wieder zurück bei der Arbeit, um hier vorbeizuschauen:


Die Zapatisten riefen zum "ersten weltweiten Festival der Widerstände und Rebellionen gegen den Kapitalismus", also läuteten wir in einem ihrer Zentren, Caracol genannt, das neue Jahr ohne Alkohol (in der Bewegung verboten!), dafür mit viel Regen, Schlamm, Cumbia und politischer Motivation ein. Bewegender Höhepunkt: Die Kommandantur der Zapatistischen Armee übergab um Mitternacht herum das Wort den Eltern der verschwundenen Studenten aus Ayotzinapa. Am Ende umarmten sich alle, ein schönes Symbol der Solidarität. Auch ein Symbol für das Aufeinandertreffen von Grauen und Hoffnung, das sich einem bei den Geschehnissen hier oft aufdrängt. Die nächste schlimme Nachricht lässt meist nicht lange auf sich warten, aber hin und wieder wird man Zeuge einer Rebellion gegen die Strukturen, die dieses Grauen schaffen. Eine der faszinierendsten Eigenschaften von Mexiko.

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